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Freitag
11.01.2013

«Zu Details und Kosten von Vorhaben in Technik und Programm äussert sich die SRG nicht», so die knappe Antwort von SRG-Kommunikationschef Iso Rechsteiner auf die schriftlich eingereichte Frage eines Journalisten der «SonntagsZeitung». Wissen wollte dieser, was zu den massiven Mehrkosten bei der neuen IT-Plattform, dem Corporate Services Network (CSN), geführt hat.

Das Ende 2009 beschlossene neue CSN sollte bis Ende 2012 einsatzbereit sein, budgetiert waren ursprünglich 17 Millionen Franken. Anfang 2013 ist das Projekt noch nicht abgeschlossen, dafür sind laut der «SonntagsZeitung» inzwischen Mehrkosten von rund zehn Millionen Franken entstanden.

«Bei mehrjährigen Projekten dieser Grössenordnung», so Rechsteiner, sind «Verzögerungen um einige Monate nie auszuschliessen». Diese seien beim CSN-Projekt auch nicht technisch bedingt, sondern organisatorisch. Es gelte, die «Einführung mit der vorhandenen Kapazität optimal zu gestalten». Vollendet sein werde das Projekt am 30. Juni.

Die Verzögerung geht laut der SRG vor allem auf Startschwierigkeiten zurück: «Beim Projektstart 2010 hatte CSN mit Anfangsproblemen zu kämpfen, personell und konzeptionell», liess sich Rechsteiner in seiner Antwort an den Journalisten zitieren. Inzwischen sei das CSN aber «gut auf Gleis» und erfülle die Erwartungen. Das System, meinte der oberste SRG-Kommunikator, sei «ein hart erarbeiteter Erfolg».

Gerne hätte der Klein Report von Iso Rechsteiner erfahren, inwiefern die SRG das Projekt angesichts der entstandenen Mehrkosten und der zeitlichen Verzögerung noch als einen Erfolg wahrnimmt. Und wieso die SRG es nicht für nötig hielt, über die Probleme beim Grossprojekt zu informieren. Doch anstelle von Antworten auf diese Fragen erhielt der Klein Report ein Factsheet und die Antworten an den Journalisten der «SonntagsZeitung».