Die «Volketswiler Nachrichten» mit Chefredaktor Toni Spitale an der Spitze sind den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Zürcher Vorortsgemeinde ein wichtiges Gut – so wichtig, dass an der Gemeindeversammlung selbst offensichtliche Schwächen bei der Neuvergabe des Herausgeber-Vertrags stillgeschwiegen wurden. Datenschutz ist wichtiger als Transparenz.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger beschlossen am vergangenen Freitag ohne Gegenstimme, am Dorfblatt unter den bisherigen Rahmenbedingungen festzuhalten – trotz deutlich gestiegener Kosten. Mit anderen Worten: Die Gemeinde vergab den Auftrag erneut an die bisherige Anbieterin Lokalinfo AG von Walter Frey, obwohl deren Offerte mit 300’000 Franken jährlich nicht weniger als 120’000 Franken teurer ist als bisher und auch teurer als die (nicht benannte) Konkurrenzofferte.
Erstaunlicherweise beschränkten sich kritische Einwände zur Wahl der teureren Variante auf ein Minimum: Nur Dejan Malcic, der Präsident der lokalen SVP, stellte die offensichtliche Preissteigerung in Frage.
Die Antwort des Gemeindepräsidenten Jean-Philippe Pinto (Mitte) blieb vage – man habe sich aus «Qualitätsgründen» für das teurere Angebot entschieden, ohne weitere Details oder eine Offenlegung der Alternativofferte.
Datenschutz wurde als Grund für die nicht vorhandene Transparenz genannt.
