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Donnerstag
12.02.2004

Nun geht es doch noch los mit UMTS. Der weltgrösste Mobilfunkbetreiber und Swisscom-Partner Vodafone will die mit Spannung erwartete neue Mobilfunktechnik in den kommenden vier Wochen in einigen EU-Ländern einführen - in der Schweiz wird es Herbst. Vodafone teilte am Donnerstag in London mit, zunächst werde sich UMTS auf so genannte Datenkarten für tragbare Computer beschränken. Diese Karten sollen es möglich machen, dass die Nutzer mit dreifacher ISDN-Geschwindigkeit per Mobilfunk im Internet surfen oder E-Mails nutzen können. Die Datenkarten sind in erster Linie für Geschäftskunden gedacht und sollen den Angaben zufolge binnen eines Monats in Deutschland, Schweden, Spanien, Italien, den Niederlanden, Portugal und Grossbritannien erhältlich sein. In Europa wäre Vodafone damit nach Hutchison Whampoa der zweite UMTS-Anbieter.

In Deutschland können die Kunden bei Vodafone zum Preis von 2 Euro pro Stunde über die UMTS-Datenkarte von unterwegs mit ihrem Notebook im Internet surfen. UMTS sei in über 200 deutschen Städten verfügbar. Auf UMTS-Handys müssen die Kunden von Vodafone jedoch noch warten. Die derzeit auf dem Markt befindlichen UMTS-Mobiltelefone eignen sich nach übereinstimmenden Angaben der Netzbetreiber noch nicht für einen kommerziellen Vertrieb.

Die bei den Handys auftretenden Probleme beim Zusammenspiel der gegenwärtigen Mobilfunktechnik GSM/GPRS und der neuen Technik UMTS fallen bei den zunächst vermarkteten Datenkarten weg, da sich die Nutzer in der Regel am Laptop nicht aus den Funkzellen heraus bewegen. Bis Ende Jahr sollen die Probleme gelöst sein. Dann sollen vor die Bereiche Video, Musik sowie das Bezahlen mit Handy Kunden zum Umstieg auf die neue Technik bewegen. Ursprünglich hätten die ersten schnellen UMTS-Dienste bereits vor zwei Jahren auf den Markt kommen sollen. Die Starttermine wurden aber wegen technischer Schwierigkeiten und fehlender Endgeräte immer wieder verschoben.

Auch in der Schweiz wurde der Start abermals hinausgeschoben. Bis Ende Jahr müssen die Lizenznehmer aber mit dem Aufbau des UMTS-Netzes so weit sein, dass 50% der Bevölkerung erreicht werden. Andernfalls verfällt die Lizenz. Branchenführer Swisscom will nun in der zweiten Jahreshälfte UMTS lancieren; zunächst für Geschäftskunden, bis Ende Jahr aber auch für Private, wie ein Konzernsprecher am Donnerstag sagte.