Der mit 35 Milliarden Euro massiv verschuldete Medienkonzern Vivendi Universal will nach einem Bericht der Pariser Tageszeitung «Le Figaro» vom Freitag seinen Verlagsbereich abstossen. Die Vivendi-Aktien fielen am Freitagmorgen auf ein historisches Tief. Die Sparte «Vivendi Universal Publishing» des weltweit zweitgrössten Medienkonzerns wird auf einen Wert von 2,2 Milliarden Euro geschätzt. Zu diesem Bereich gehört die Presse-Gruppe «L`Express-L`Expansion».
Vivendi hatte am vergangenen Mittwoch einen Nettoverlust von 12,3 Milliarden Euro für das erste Halbjahr 2002 veröffentlicht und den Verkauf von Vermögenswerten in Höhe von mindestens zehn Milliarden Euro angekündigt. Die Aktie des französisch-amerikanischen Mischkonzerns verlor daraufhin in zwei Tagen an der Pariser Börse ein Drittel ihres Wertes. Sie setzte ihren Tiefflug auch am Freitag fort und sackte bis zum Mittag noch einmal um mehr als 8 Prozent auf 9,74 Euro ab.
Laut dem Bericht des «Figaro» ist die Börsen-Kapitalisierung von Vivendi Universal nur noch «katastrophale» 11,5 Milliarden Euro wert. Dem neuen Vivendi-Chef Jean René Fourtou sei damit Manövrier-Spielraum genommen worden. Der 63-Jährige hat für den 25. September einen Restrukturierungsplan angekündigt. Mehr dazu: Vivendi will US-Fachverlag Houghton Mifflin verkaufen
Freitag
16.08.2002