Der französische Medienriese Vivendi Universal will sich auf das Telekommunikationsgeschäft konzentrieren. Vivendi-Chef Jean-René Fourtou hat auf einem Aktionärstreffen verkündet, dass Vivendi Universal Entertainment (VUE), zu dem neben dem Hollywood-Studio Universal auch Kabelsender wie USA Network und SciFi Channel sowie Themenparks gehören, ganz oder in Teilen verkauft werden soll. Das berichtet das «Wall Street Journal» am Mittwoch. Auch die Gamesoftware-Sparte wird demnach zu Geld gemacht.
Fourtou begründete seine Entscheidung gegenüber den Aktionären mit der ernüchternden Analyse, dass es «illusorisch» sei, das Film- und Fernsehgeschäft in den USA von Paris aus erfolgreich zu kontrollieren. Anders sieht es mit dem Pay-TV-Geschäft in Frankreich aus: Canal Plus wird demnach nicht verkauft. Vivendi will sich in Zukunft vor allem auf den Geschäftsbereich konzentrieren, der schon jetzt den Hauptanteil der Gewinne bringt, die Telekom-Branche. In diesem Bereich werden keine Beteiligungen verkauft. Weiterhin offen lies Fourtou die Zukunft von Universal Music. Hier sei noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Die Erlöse aus dem Verkauf von VUE und der Game-Sparte sollen den Schuldenberg reduzieren, der Ende 2002 bei 12,3 Mrd. Euro lag, und die Liquidität des Konzerns sichern.
Mittwoch
30.04.2003