Der unter dem Vorwurf der Masslosigkeit geschasste Vivendi-Chef Jean-Marie Messier hat trotz seiner Entlassung ein Rekord-Jahresgehalt von brutto 5,6 Mio. Euro (rund 8,3 Mio. Franken) kassiert. Nach dem im Internet veröffentlichten vorläufigen Jahresbericht 2002 des französisch-amerikanischen Konzerns Vivendi Universal erhielt der zur Jahresmitte entlassene Chef damit nochmals 10% mehr Gehalt als im Vorjahr. Die Pariser Börsenaufsicht prüft den vorläufigen Jahresbericht. Kleinaktionäre laufen seit Jahren gegen die Gehälter der Vivendi-Spitzenmanager Sturm.
Messier war wegen Milliarden-Verlusten durch die von ihm betriebene Konzernexpansion ins Gerede gekommen. Dem vorläufigen Jahresbericht zufolge verkaufte er in der Phase eines drastischen Kursverfalls der Vivendi-Aktie im vergangenen Jahr mehr als 200`000 Anteilscheine, die ihm privat gehörten. Messier ist bei Vivendi bei weitem nicht der einzige Grossverdiener. Vizechef Edgar Bronfman hatte im vergangenen Jahr ein Brutto-Jahreseinkommen von 17,1 Mio. Euro. Der ehemalige Canal-Plus-Chef Pierre Lescure, der ebenfalls zur Vivendi-Führung gezählt hatte und von Messier vor einem Jahr entlassen worden war, erhielt inklusive Abfindung 4,1 Mio. Euro. Dagegen wurde Messiers Nachfolger Jean-René Fourtou für seine ersten sechs Monate bei Vivendi mit dem vergleichsweise mageren Gehalt von 497`358 Euro abgespeist. Alles zu Vivendi im Archiv
Donnerstag
03.04.2003