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Donnerstag
25.04.2002

Jean-Marie Messier, der in Bedrängnis geratene Vorstandschef von Vivendi Universal, will im laufenden Jahr die Schuldenlast deutlich reduzieren und bei seiner Einkaufstour eine Pause einlegen. Auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Paris zeigte sich der 45-Jährige vor 5000 Aktionären entschlossen, den weltweit zweitgrössten Medienkonzern aus der Krise zu führen. Aufgebrachte Kleinaktionäre unterbrachen seine Rede immer wieder mit Buhrufen und forderten seinen Rücktritt. Der Vorstandschef räumte Fehler ein. Die Strategie des Unternehmens sei nicht klar genug dargestellt worden, bei der Kommunikation habe es Unstimmigkeiten gegeben: «Das werde ich korrigieren.» Pfiffe, aber auch Beifall erntete er, als er seinen Fünf-Punkte-Plan erklärte. Dieser sieht neben der Schuldenverringerung eine deutliche Verminderung der Verluste bei den Internetaktivitäten und beim Abonnentenfernsehen Canal+ vor. Durch hohe Sonderabschreibungen (allein 6 Mrd. Euro für Canal+) wies der Konzern 2001 bei rund 57 Mrd. Euro Umsatz einen Rekordverlust von 13,6 Mrd. Euro aus. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz von Vivendi Universal in der Mediensparte in den ersten drei Monaten um 12 Prozent auf 7,1 Mrd. Euro. Der operative Gewinn habe sich um 27 Prozent auf 436 Mio. Euro erhöht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 16 Prozent auf 1,17 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, berichtete der Vorstandschef.