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Mittwoch
16.06.2004

Das Kölner TV-Unternehmen Viva Media mit dem Musiksender Viva und der Produktionsfirma Brainpool («Anke Late Night», «Ladykracher» und «TV total») soll nach Angaben von der «Financial Times Deutschland» («FTD») an den US-Medienkonzern Viacom verkauft werden. Darauf hätten sich die beteiligten Anteilseigner verständigt, berichtet die Wirtschaftszeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf informierte Kreise. Der Preis für das Paket von 75,5% der Aktien liege knapp unter 310 Mio. Euro oder 460 Mio. Franken.

Was bedeutet der Verkauf von Viva an Viacom für Viva Schweiz? Kommt gar das Aus für den Schweizer Spartenkanal, was in der Vergangenheit immer wieder gemunkelt wurde? Klein Report hat am Mittwoch abend mit der Gründerin und Mitbesitzerin von Viva Swizz, Suzanne Speich, gesprochen: «Ich glaube, der Entscheid war richtig, und deshalb stehe ich dem Verkauf positiv gegenüber. Denn die globale Musikindustrie ist in einer schweren Krise. Hier hat man jetzt die einmalige Chance, zwei Spartensender, sprich Viva und MTV, zusammenzulegen und daraus einen starken Schweizer Musiksender zu machen, der auch Marktanteile gewinnen kann», so Speich. Noch hat MTV keine Konzession für die Schweiz. Doch wenn der Sendestandort Schweiz und die Arbeitsplätze im bisherigen Viva-Studio in Zürich-Seebach erhalten blieben, sähe Speich keine Probleme für eine Konzessionsänderung zugunsten eines neuen, einzigen Schweizer Musiksenders, «ob dieser nun MTV oder MTV-Viva oder wie auch immer hiesse».

Der Deal soll nächsten Mittwoch bekannt gegeben werden. Gleichzeitig solle ein Pflichtangebot an die restlichen Aktionäre erfolgen. Grösste Viva-Anteilseigner sind die Time-Warner-Tochter Turner Broadcasting System International mit 30,6% und der Musikkonzern Universal mit 15,3%. Viva-Vorstandschef Dieter Gorny wollte sich zu dem Verkauf auf Anfrage nicht äussern wollten, schreibt die «FTD».