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Montag
25.04.2022

Medien / Publizistik

Ein Interview mit Folgen...             (Screenshot New York Times)

Ein Interview mit Folgen... (Screenshot New York Times)

Das Interview des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder in der Zeitung «The New York Times» sorgt weiter für Empörung.

Aus der Ukraine hat sich am Montag über «Bild» auch der Kiewer Bürgermeister und frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Witali Klitschko gemeldet.

«Wenn er weiter für Mörder arbeitet, kann man nur sagen: Zieh doch nach Moskau!». Gerhard Schröder sei Teil des Putin-Systems und damit «mitverantwortlich für das Abschlachten von Frauen und Kindern in der Ukraine».

Klitschko fordert deshalb, dass «darüber nachgedacht» werde, ob die Konten des Altkanzlers eingefroren werden sollen und Schröder auf eine No-Fly-Liste gesetzt werden könne, wenn er weiterhin als «Kriegsverbrecher-Lobbyist» Geld vom Kreml kassiere.

Laut der «New York Times» verdient Ringier-Berater Gerhard Schröder mit seiner Tätigkeit für den Gas- und Ölkonzern Rosneft und seine Aufsichtsrat-Tätigkeit bei der Nord Stream AG fast eine Million Dollar im Jahr.

Beim Schweizer Verlag Ringier, wo Schröder unter anderem als persönlicher Berater von Michael Ringier agierte, hat man sich bis heute nur zur Sistierung des Beratermandats von Schröder durchgerungen, ansonsten herrscht an der Zürcher Dufourstrasse wie immer in prekären Momenten das grosse Schweigen im Walde.

Dafür hat in der SPD Schröders Weigerung, seine Jobs für Kreml-Konzerne wie Rosneft und Gaszprom aufzugeben, zu einem eskalierenden Unverständnis geführt. Im Deutschlandfunk kritisierte SPD-Co-Chefin Saskia Esken am Montagmorgen Schröder sehr deutlich und forderte ihn zum Parteiaustritt auf.

«Gerhard Schröder agiert seit vielen Jahren lediglich als Geschäftsmann und wir sollten damit aufhören, ihn als Elder Statesman, als Altkanzler wahrzunehmen. Er verdient sein Geld mit der Arbeit für russische Staatsunternehmen und seine Verteidigung Wladimir Putins gegen den Vorwurf der Kriegsverbrechen ist regelrecht absurd.»

Wie die «Tagesschau» der ARD berichtet, fordert auch Bundeskanzler Olaf Scholz Schröder zur Niederlegung seiner Ämter bei staatlichen russischen Energieunternehmen auf.