Beim internationalen Filmfestival Visions du Réel in Nyon kommt es zu einem Wechsel an der Spitze: Festivalleiter Claude Ruey (69) wird zur 50. Ausgabe im April zurücktreten.
Ruey hat nach fünfzehn Jahren im Ausschuss, davon zehn Jahre als Präsident, seinen Rücktritt zum Ende des laufenden Geschäftsjahres bekannt gegeben.
«Das Festival bot Claude Ruey (der bereits an der ersten Ausgabe 1969 als ehrenamtlicher Helfer mitwirkte!) im April 2004 den Vizevorsitz des Ausschusses an», schreiben die Festivalorganisatoren über Ruey, der dem Dokumentarfilmfestival «seine strategischen und kommunikativen Fähigkeiten, die er als ehemaliger Waadtländer Staatsrat - im Besonderen als Kulturbeauftragter - erworben hatte, zugute kommen liess», heisst es.
Seit den Wahlen 1999 bis Ende 2011 sass Claude Ruey im Nationalrat. Von 2002 bis im März 2008 war er Präsident der Liberalen Partei der Schweiz (LPS).
Beim Festival trat Ruey im September 2009 die Nachfolge von Jean Schmutz als Präsident an. Er arbeitete mit den drei künstlerischen Leitern Jean Perret (2009 bis 2010), Luciano Barisone (2011 bis 2017) und Emilie Bujès (ab 2018) zusammen.
Das Festival verdanke ihm die Zunahme der Besucherzahlen, die grössere Bekanntheit auf nationaler wie internationaler Ebene, seinen Standort im Zentrum von Nyon durch die Schaffung des Village du Réel, die Ausdehnung auf Gland sowie seine Öffnung für ein breiteres Publikum durch die Schaffung der Sektion Grand Angle und des Prix Maître du Réel.
Die Jubiläumsausgabe des Filmfestivals Visions du Réel findet vom 5. bis 13. April statt.