«Das Internet ist eine kommode Art, sich in dieser Welt einzurichten», sagte Stadtpräsident Josef Estermann bei der Präsentation der E-Government-Pläne für die Stadt Zürich am Mittwoch. Künftig soll das Internet nicht mehr nur Informationsinstrument der Stadtverwaltung sein, sondern auch Dienstleistung. Auf allen Staatsebenen sollen einheitliche Standards etabliert werden, damit beispielsweise auch ein Wohnungswechsel über die Kantonsgrenzen hinaus auf elektronischem Weg abgewickelt werden kann. Deshalb ist die Koordination zwischen Verwaltungen und die Kooperation zwischen Kanton und Bund unerlässlich. Bis in einem Jahr soll es Grosskunden möglich sein, via Internet Adressauskünfte zu erhalten, und Gesuche für Reklamebewilligungen und Fristerstreckung für Steuererklärungen können auf diesem Weg eingereicht werden. Für die Umsetzung von E-Government rechnet der Stadtrat in diesem Jahr mit Kosten von 2,5 Mio. Fr. plus 0,5 Mio. für Betrieb und Wartung. Für nächstes Jahr sind 7 Mio. Fr. budgetiert, für 2003 ca. 4 Mio. Als Vision schwebt dem Stadtrat eine flächendeckende Einführung von E-Government bis 2010 vor. Bis dahin sollen die Sicherheitsvorkehrungen im elektronischen Verkehr vor allem auch bezüglich der digitalen Unterschrift gelöst sein. Damit einzelne Bevölkerungsschichten nicht benachteiligt werden, prüft der Stadtrat zwei Alternativen. Einerseits die Einrichtung «elektronischer Kioske» mit persönlicher Beratung, andererseits den Aufbau von «Callcenters», bei denen alle elektronischen Dienstleistungen auch tefefonisch bestellt werden können.
Mittwoch
20.06.2001