Das berührende CH-Filmdrama «Viktoria - A Tale of Grace and Greed» zeigt unverblühmt das Leben der Romni Viktoria (Franciska Farkas) im Milieu des früheren Zürcher Strassenstrichs am Sihlquai. Gefilmt wurde in Budapest und im Zürcher Kreis 4.
«Wir wollten keinen all zu tristen Film machen, der die stereotypen Erwartungen der Zuschauer erfüllt oder allzu sehr mit bekannten Klischees spielt oder damit sogar provozieren will», meinen die beiden Produzenten Simon Hesse und Valentin Greutert gegenüber dem Klein Report. «Die authentische Abbildung dieser Halbwelt war uns immer oberstes Gebot und dabei riskieren wir auch, nicht immer den Sehgewohnheiten oder dramaturgischen Gepflogenheiten zu folgen, denn so funktioniert das dargestellte Milieu nicht.»
Dies bedeutet unter anderem, dass sie die bei solchen und ähnlichen Themen allgemein erwartete und oftmals angewandte «Opferhaltung» bewusst nicht einnehmen. Das Produzentenduo meint weiter: «Viele Sex-Workerinnen sind keine direkten Opfer von Schlepperbanden, Zuhälterringen oder anderen kriminellen Organisationen. Vielmehr sind es Frauen, die der schieren Aussichtslosigkeit entfliehen wollen und in der Prostitution im reichen Ausland eine reelle Chance sehen, einem Leben mit minimalsten Zukunftsperspektiven zu entfliehen.»
Und der Regisseur Men Lareida betont seinerseits: «Als Filmemacher möchte ich unterhalten, dem Zuschauer ermöglichen, von seinen Sorgen und Problemen Abstand zu nehmen und ihn in eine andere Welt entführen - auch wenn er dabei feststellen muss, dass diese andere Welt der seinen ganz nah ist und dass die eine ohne die andere nicht existieren könnte.»
«Viktoria - A Tale of Grace and Greed» spielt momentan in den Schweizer Kinos und verfügt über eine ganz andere Tonalität als die frühere, thematisch ähnliche Konkurrenzproduktion «Traumland».