Vierte Etappe für DAB+: In der Region Zürich strahlen seit Ende August 14 Radios ihr Programm neu in den digitalen Äther aus. Der von der Digris AG betriebene vierte DAB+-Layer ergänzt die drei bestehenden Layer von SRG, Swissmediacast und Romandie Médias. Bis Ende 2016 will Digris 22 lokale DAB+-Inseln aufbauen.
Im Juni 2013 hat die Digris AG vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) eine Funkkonzession für DAB+ erhalten. DAB+ ist die digitale Verbreitung von Audiosignalen über Antenne. Zusammen mit dem Genfer Unternehmen OpenDigitalRadio.org baut sie nun in 22 Städten der Schweiz auf diesem vierten DAB+-Layer lokale Inseln auf.
Wie das Unternehmen schreibt, setze es dabei eine neue, softwaregestützte Technologie ein, die mit deutlich tieferen Kosten auskomme, als dies bei den bestehenden DAB+-Sendegebieten der SRG oder von Swissmediacast der Fall sei. Von denn Investitionskosten der Digris AG finanziere das Bakom 75 Prozent, da dieser Konzessionär keine kommerziellen Ziele verfolge. Deshalb könnten sich nun unabhängige Radios mit kleinem Budget wie das Zürcher LoRa oder Stadtfilter aus Winterthur den Wechsel zum digitalen Radio leisten, schreibt Digris weiter.
Mit dem vierten DAB-Layer sind in Zürich nun auch Sender empfangbar, die ausserhalb der Stadt Zürich zu Hause sind, so das Aarauer Lokalradio Kanal K oder der Basler Jugendsender Radio X. Acht dieser 14 neuen Radiostationen definieren sich über ihr Musikprofil. Radio Tropic zum Beispiel unterhält mit tropischer Latinomusik, RadioIndustrie fokussiert auf Rap-Musik, Toxic.fm aus St. Gallen spielt Rocksongs und mit Rundfunk FM ist das gleichnamige Sommerradioprojekt nun ganzjährig zu empfangen.
Mit Radio 74 ist zudem ein christliches Familienradio ins Programmensemble aufgenommen worden. Mit Open Broadcast ist auch das erste vollständig usergenerierte Radio der Schweiz wieder auf DAB+ empfangbar. Wieder zurück auf DAB+ ist Roger Schawinski mit dem neu benannten Jugendradio Planet 105.
Für die 14 freien Sendeplätze in Zürich hatten sich über zwanzig Radiostationen beworben. Die Digris AG übertrug das Auswahlverfahren einem unabhängigen Radiorat, der die Gesuche nach drei Hauptkriterien beurteilte: Lokalbezug, alternative Programmangebote sowie der Einbezug der interaktiven Möglichkeiten, die Digitalradio bietet.
Mit Zürich ist nach Genf nun die zweite DAB+-Insel von Digris in Betrieb. Bis Ende 2016 will das Unternehmen 22 lokale DAB+-Inseln aufbauen. 70 bis 80 unabhängige Radiostationen sollen dann auf DAB+ senden.