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Donnerstag
22.08.2002

Weil sie zugegebenermassen mindestens 215 000 Franken aus Zeitungsverkaufsboxen gestohlen haben, stehen ein 61-jähriger Italiener und sein 28-jähriger Sohn vor dem Kreisgericht Biel-Nidau. Die Klägerin, die Westschweizer Edipresse (Verlegerin von «Le Matin»), beziffert die Schadenssumme allerdings auf über 1,1 Mio. Franken; der Untersuchungsrichter geht von einer Deliktssumme von 250 000 Franken aus.

Der Hauptangeklagte hatte die Aufgabe, 85 Zeitungsverkaufsboxen von «Le Matin» in Biel, dem Berner Jura und einem Teil des Kantons Jura mit Zeitungen zu bestücken sowie die verschlossenen Münzbehälter einzusammeln und an den Verlag zu schicken. Für die «Kässeli» liess er jedoch einen Nachschlüssel machen. Nach eigenen Angaben hat er seit Februar 1999 ca. 200 000 Franken gestohlen.

Als Grund für seine Delikte gab der Angeschuldigte an, er habe wegen eines Augenleidens nicht mehr selber chauffieren können, sondern Personal anstellen müssen. Der Verdienst habe dann nicht mehr gereicht, um den Lebensunterhalt und die Baukosten des neuen Einfamilienhauses zu decken.«Dass mein Sohn ebenfalls aus den Geldkassetten stahl, habe ich erst von der Polizei erfahren», betonte der Angeklagte. Laut der damaligen Ehefrau des Juniors wusste dieser Bescheid und liess vom Nachschlüssel des Vaters heimlich eine Kopie machen. Der Sohn bestreitet dies: «Die Idee kam von meiner Ex-Frau.» Diese habe jeweils Schmiere gestanden.