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Mittwoch
01.07.2009

Am Tag vor der letzten Verhandlungsrunde der «Tages-Anzeiger»- Personalkommission mit den Tamedia-Verantwortlichen haben sich etwa hundert Redaktionsmitglieder vor dem Hauptgebäude an der Zürcher Werdstrasse zu einer Demonstration getroffen. Die Teilnehmenden trugen Transparente mit Texten wie «Qualität statt Kündigung», «Für einen engagierten und kritischen Journalismus» oder «Keine glaubwürdige Zeitung ohne fairen Sozialplan» und begaben sich anschliessend auf einen Umzug zum nahen Helvetiaplatz. Mit dem Anlass sollte die «Unterstützung mit den entlassenen KollegInnen demonstriert werden», wie die nach dem bisherigen Personalbestand der Redaktion benannte veranstaltende «Gruppe 230» mitgeteilt hatte.

Unter den Teilnehmenden war vor allem die Ungewissheit gross, wie es mit ihnen weitergehen soll. «Ich soll frühpensioniert werden, kenne aber die Details noch nicht», hörte der Klein Report verschiedentlich. «Ich habe gehört, dass die Geschäftsleitung beim Thema Frühpensionierungen den Betroffenen entgegenkommen will, nicht aber bei den Jüngeren», lautete eine andere mehrfach geäusserte Aussage. Sehr viele weiter beschäftigte Redaktionsmitglieder gaben bekannt, ihnen sei das Arbeitspensum um 10 oder 20 Prozent gekürzt worden. «Ich erhielt die Kündigung, kann aber noch über den Termin hinaus im freien Verhältnis arbeiten», erzählte jemand, «was ist das für eine Personalplanung?»

Auf dem Helvetiaplatz kam eine etwa gleich grosse Gruppe von Leserinnen und Lesern dazu, wobei verschiedene von ihnen, mehrere Redaktionsmitglieder sowie der grüne Gemeinderat Balthasar Glättli das Wort ergriffen. Tenor dieser Äusserungen: Die Hoffnung auf einen fairen Umgang mit den Betroffenen.