Der Rückfall in eine von Männern dominierte Gesellschaft ist unübersehbar: Im deutschen Verlagsgeschäft hat sich die Medien-Managerin Julia Jäkel (48) in einem Beitrag für die Wochenzeitung «Die Zeit» dazu geäussert.
«Die Corona-Krise, bei der es um Leben und Tod, um ganze Existenzen von Familien und Unternehmen geht, macht offensichtlich, wer in Deutschland wirklich, wirklich entscheidet.»
Ihr scheine, «dass sich in Zeiten der Krise neue Führungszirkel formieren», sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung des Verlagshauses Gruner + Jahr auch mit Blick auf das eigene Verlagshaus. «Unser ‚Corona-Kreis‘, den wir direkt nach Ausbruch der Krise flugs installiert hatten und der sich bis vor Kurzem täglich morgens um zehn Uhr zur Videokonferenz traf, ist weniger weiblich als sonst bei uns üblich.»
Zu Hause arbeiten bedeute für tausende Frauen vor allem home und wenig office. «Plötzlich, in der Krise, sind alle Frauen weg», resümiert Julia Jäkel.