Die Zürcher Jugendlichen, die seit einem Dutzend Jahren Fernsehsendungen für ihre Altersgruppe unter dem Titel Videogang machen, haben am Freitag darauf aufmerksam gemacht, dass ihnen nächstens das Geld ausgehe, weil sie von immer mehr Regionalsendern aus dem Programm gekippt werden. «Wir sind so knapp dran, dass uns jetzt sogar noch das Telefon abgestellt wurde», sagte der 16-jährige Marketingverantwortliche Diego Tosoni am Freitag gegenüber dem Klein Report. Die Videogang-Truppe finanziert sich aus Werbung und Product Placement und erhält keine Beiträge der öffentlichen Hand. «Videogang hat sich qualitativ nicht genügend entwickelt», begründete Günter Heuberger von Tele Top den Entscheid.
Videogang-Sendungen haben sich nach den Worten von Diego Tosoni mit Jugendthemen wie Drogen und Gewalt, aber auch mit Krebs und Suizid befasst. Sie erschienen früher auf Tele Züri, Tele M1, Tele Tell, Tele Ostschweiz und Tele Bern und wurden jetzt auch bei Tele Top abgesetzt. Den Jungen treu geblieben ist einzig noch der sprachregionale Sender 3+, der am Sonntag, 10. Februar um 17.40 Uhr eine Videogang-Arbeit programmiert hat.
Bei Videogang haben etliche Jugendliche den Weg zu ihren teilweisen Traumjobs gefunden. Diego Tosoni nannte Viola Tamy, Andrea Jansen, Jonathan Schächter (Radio Energy), Milena Ragaz (Radio 24) sowie Jan Gassman (Regisseur Film «Chrigu»). Selbst Stefan Büsser (Radio Top, Radio Energy, «Heute» und «Blick») hatte kurz Videogang-Erfahrungen gesammelt. Andere besuchen Filmschulen oder haben einen Job bei Fernsehstationen, Radios oder Zeitungen erhalten.
Samstag
02.02.2008




