Der Werbevermarkter Goldbach Audience und 20 Minuten sind seit Oktober auch im Bereich Videowerbung mit einem Schweizer Label zertifiziert.
Die vom Verein Digital Ad Trust neu lancierte Auszeichnung verifiziert die Bereiche Brand Safety, Ad Fraud, Visibility und User Experience.
Das Gütesiegel soll das Vertrauen in die Digitalwerbung in der Schweizer Werbebranche stärken.
Der Klein Report wollte vom Vermarkter wissen, was für Anforderungen für das Video-Inventar konkret erfüllt werden mussten.
«Goldbach konnte erfolgreich ausweisen, dass ihr Inventar den von Digital Ad Trust geforderten Standards entspricht. Die Standards beziehen sich auf Ad Fraud: Der Anteil an Sophisticated Invalid Traffic, also potenziell unseriöser Werbung, muss unter 2,0 Prozent liegen», erklärte Stefan Wagner, Managing Director von Goldbach Audience. «Brand Safety: Der Anteil an Impressions, die blockiert werden, wenn sie auf potenziell unseriösen Seiten ausgeliefert werden, muss unter 2,0 Prozent liegen.»
Bei der User Experience müssten diverse Kriterien eingehalten werden. Stefan Wagner dazu: «Es dürfen beispielsweise maximal 30 Prozent der Website mit Ads belegt sein.» Und bei der Visibility müsse die Sichtbarkeit der Werbemittel bei mindestens 50 Prozent liegen. «Diese Metriken zur Visibility entsprechen den Anforderungen der drei Verbände SWA, LSA und IAB und sind marktkonform», so der Digital-Manager weiter. «Goldbach konnte alle Anforderungen deutlich erfüllen und sogar übertreffen.»
Ein sogenanntes Digital Ad Trust für Display wurde bereits im Juni 2021 den ersten teilnehmenden Unternehmen ausgehändigt, darunter auch an die Goldbach Audience und die damalige 20 Minuten Advertising.
Der Klein Report wollte wissen, was an der Messung des Display-Inventars anders ist als beim Video-Inventar.
Stefan Wagner zum Klein Report: «Nach der Definition der Display-Kriterien der DAT-Zertifikation im Jahr 2021 stellt die nun erfolgte Video-Zertifikation einen weiteren Meilenstein in der Qualitätsgarantie schweizerischer Online-Medien dar. In den Bereichen Ad Fraud, Brand Safety und User Experience gelten für die Display- und die Video-Zertifizierung dieselben Anforderungen.»
Unterscheiden würden sie sich aber im Bereich Visibility. «Während bei Display nach der Einstellung 50/1 getrackt wird (das Werbemittel muss für mindestens 50 Prozent während mindestens einer Sekunde im sichtbaren Bereich gewesen sein), gilt bei Videos die Regel 50/2 (das Werbemittel muss für mindestens 50 Prozent für mindestens zwei Sekunden im sichtbaren Bereich gewesen sein)», erklärt Stefan Wagner das Thema Sichtbarkeit.
«Damit Viewability messbar ist, müssen Vpaid- oder Vast4.1-Werbemittel angeliefert werden, welche dann in die entsprechenden Produkte eingebucht werden können. Das erhaltene Zertifikat garantiert hierbei die Auslieferung auf sicherem und hochwertigem Inventar bei Goldbach», fügt er an.
Danach werden die Werbemittel physisch oder mit den entsprechenden TAGs aufgeschaltet. Die Auslieferung verläuft nach den Kundenwünschen und wird anschliessend rapportiert.
Der 2021 gegründete Verein Digital Ad Trust (DAT) ist eine Initiative der Verbände IAB Switzerland Association, Leading Swiss Agencies (LSA) und Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) und setzt sich für mehr Transparenz in der Digitalwerbung ein.
Präsident des Vereins ist SWA-Direktor Roland Ehrler. Im Vorstand sitzen Catherine Purgly (LSA), Beat Krebs (LSA), Urs Flückiger (IAB), Roger Baur (IAB) und Roger Harlacher (SWA).
Der Fokus des Vereins liege auf Zertifizierung, Aufklärung und Ausbildung. «Der Verein verfolgt keine kommerziellen Zwecke und erstrebt keinen Gewinn», heisst es im Eigenbeschrieb.