Der internationale Konzern Vice Media unterzieht sich einer Rosskur: CEO Nancy Dubuc hat angekündigt, als Teil einer Neuorganisation noch in diesem Jahr 10 Prozent der globalen Belegschaft wegzusparen.
Etwa 250 Jobs sollen gestrichen werden, bestätigte ein Vice-Sprecher der Fachzeitschrift «The Hollywood Reporter». Nancy Dubuc, die im letzten März die operative Leitung von Vice-Mitgründer Shane Smith übernommen hatte, wolle den Medienkonzern so schnell wie möglich profitabel machen. Zuletzt wurden die finanziellen Erwartungen deutlich verfehlt.
Bereits im letzten Herbst verhängte CEO Dubuc deshalb einen Einstellungsstopp. Neu ist, dass nun auch Kündigungen ausgesprochen werden. Davon betroffen sind zunächst die Ableger in den USA, Grossbritannien und Mexiko, weitere Länder könnten folgen.
In Wachstumsfeldern werde Vice weiterhin investieren, so Nancy Dubuc. Dazu gehören unter anderem die eigenen TV-Studios oder die Agentur Virtue, ein weiterer Ableger der Marke Vice.
Entstanden aus einem Punk-Magazin in Montreal, wandelte sich Vice im Laufe der Jahre zu einem internationalen Konzern mit aggressiver Expansionsstrategie. Nun tritt Vice – wie zuletzt bereits BuzzFeed oder die HuffPost – entschieden auf die Ausgabenbremse.
Im deutschsprachigen Raum wird Vice bereits seit dem letzten Jahr über eine gemeinsame Holding-Struktur für Deutschland, Österreich und die Schweiz organisiert. Das Unternehmen teilt sich seither nicht mehr nach Standorten auf, sondern über die verschiedenen Unternehmensbereiche Vice, Virtue und TV.