Der US-Medienkonzern Viacom muss 650 000 Kabel-TV-Kunden der San Francisco Bay Area eine Abfindung von insgesamt 13 Mio. Dollar bezahlen. Ein kalifornisches Gericht hat den Antrag der Kunden vorläufig genehmigt, wie die «Los Angeles Times» am Dienstag berichtet. Die Abonnenten behaupten, niemals jene Rabatte erhalten zu haben, die Viacom ihnen versprochen hatte. Zwischen 1991 und 1996 hatte Viacom die Gebühren für Kunden in 10 Bay-Area-Bezirken erhöht, um eine 500-prozentige Erhöhung der Grundsteuer auszugleichen. Um Proteste der Kunden zu vermeiden, hatte Viacom angekündigt, die Steuererhöhungen anzufechten und - falls das gelänge - sich dazu verpflichtet, Rabatte zu gewähren. Viacom hatte 1999 tatsächlich Erfolg und bekam 45 Mio. Dollar zurück. Es folgte ein Disput, wie viel von dem Geld den Kunden zustehe. Da der erhöhte Betrag auf den Rechnungen nicht explizit ausgewiesen war und Viacom darauf beharrte, dass die Kunden nur einen Teil der erhöhten Steuern hätten tragen müssen, konnte man sich nicht über den Betrag einigen. Viacom hatte daraufhin nur einen Teil des Geldes an seine Kunden und in nur zwei der zehn Bezirken zurückgezahlt. Die Kunden reichten daraufhin eine Sammelklage ein, die nach einem dreijährigen Rechtsstreit schliesslich zum jetzigen Entscheid führte.
Dienstag
12.08.2003