Der lange andauernde Rechtsstreit zwischen Audi und dem chinesischen Autoproduzenten Nio um die Typenbezeichnungen ES6, ES7 und ES8 ist entschieden.
Audi hat vor dem Landgericht München am Donnerstag den Prozess gewonnen, wie die deutschen Medien schreiben.
Audi hatte das China-Start-up Nio wegen Markenrechtsverletzung verklagt, da die Modellnamen ES6 und ES8 zu sehr der Audi-Nomenklatur S 6 und S 8 gleichen.
Das Gericht untersagte nun Nio, weiterhin für die Modelle namens ES6 und ES8 für den Marktstart in Europa zu werben.
Das Gericht kam zum Schluss, dass eine Verwechslungsgefahr «durch gedankliches Inverbindungbringen» gegeben sei. Der in der Werbung zu sehende Firmenname bleibt laut Gericht für die Bewertung der Verwechslungsgefahr ausser Betracht, da es sich erkennbar um eine Kfz-Typenbezeichnung handle «und es im Automobilbereich die Gepflogenheit gebe, Typenbezeichnungen als eigenständige Marken im Sinne von Zweitmarken anzusehen».
Nio verkauft seine E-Autos ES6 und ES8 bisher in China und Norwegen, will sie aber auch in Deutschland auf den Markt bringen. Der chinesische Autobauer bestritt eine Markenrechtsverletzung und argumentierte, dass es sich bei den beiden Nios um SUV-Fahrzeuge handelt, bei den beiden Audis um Limousinen. Man will das Urteil anfechten.
Noch bewegt sich der Anteil chinesischer Autos in Deutschland im Promillebereich. Zu kaufen gibt es bis jetzt Modelle der Marken Polestar, Byd, MG, Ora und Aiways.