Im Rahmen der ordentlichen Generalversammlung des Internet-Dienstleisters Pixelpark (Schweiz) AG sind deren Schweizer Verwaltungsräte am Donnerstag geschlossen zurückgetreten. Darunter ist auch der bisherige Verwaltungsratspräsident Rolf Brugger. Grund für diesen Rückzug sei die instabile Führungssituation im deutschen Mutterhaus in Berlin sowie unüberbrückbare Differenzen zwischen Berlin und der Basler Tochter, sagte Brugger. So trete per Mitte April der Chef des Mutterhauses zurück. Über die Differenzen wollte Brugger nichts Genaues sagen. Er bestätigte aber, dass diese auch strategischer Natur seien. Durch den Rücktritt der fünf Schweizer Verwaltungsräte werde das operative Geschäft nicht tangiert. Die Führung des Internet-Dienstleisters bleibt bei Marcel Altherr. Im Verwaltungsrat verbleiben zwei Vertreter aus Deutschland. Die Schweizer Tochter mit rund 60 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben zuletzt rund 30% zum Gesamtumsatz des Unternehmens beigesteuert. Auf der Ertragsseite gebe es positive Ergebnisse, hiess es in Basel.
Eine Pixelpark-Konzernsprecherin wies in Berlin diese Darstellung zurück. Das Unternehmen werde gegen solche Äusserungen vorgehen. Am vergangenen Montag war der Aufsichtsrat des mit anhaltenden Verlusten kämpfenden Mutterkonzerns komplett zurückgetreten. Die neuen Grossaktionäre nannten den Rücktritt normal, damit der vom 15. April an amtierende neue Vorstand die strategische Neuausrichtung umsetzen könne. Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass unter anderem gegen den entlassenen Pixelpark-Gründer Paulus Neef Klage auf Schadenersatz erhoben werde. Hintergrund ist der umstrittene Kauf der Schweizer ZLU-Gruppe im März 2000. Gegen die Verkäufer der ZLU-Gruppe sei beim Landgericht Berlin bereits Schadenersatzklage eingereicht, hiess es beim Mutterkonzern. Mehr dazu: Pixelpark wieder ohne Jürgen Richter und Pixelpark (Schweiz) AG verstärkt die Geschäftsleitung
Donnerstag
03.04.2003