Der Bund arbeitet derzeit an einer nationalen E-Government-Strategie. Noch immer schneidet die Schweiz nämlich im europäischen Vergleich schlecht ab: Gemäss einer Studie belegt sie von 28 untersuchten Ländern bloss Rang 22. Im Auftrag der Europäischen Kommission wurden im April 2006 20 Dienstleistungen untersucht. Der «Online-Umsetzungsgrad» in der Schweiz beträgt demnach 62 Prozent, in der EU durchschnittlich 75 Prozent. Bei den vollständig online verfügbaren Diensten reichte der Wert von 11 Prozent der Schweiz gar nur für den vorletzten Platz.
Eine Untersuchung der Universität St. Gallen kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: Gemäss dem «E-Government-Barometer» hat die Schweiz den Anschluss an Europa verloren. Auch habe sich das Angebot an Online-Dienstleistungen bei Bund, Kantonen und Gemeinden in den letzten zwei Jahren kaum verändert. Dabei nutzen Schweizerinnen und Schweizer E-Government von Jahr zu Jahr intensiver. Machten 2004 noch 12 Prozent der Bürger von den Behördendiensten im Internet Gebrauch, waren es zwei Jahre später bereits 18 Prozent. Dies ergab das 3. E-Government-Trendbarometer von Unisys Schweiz und der Berner Fachhochschule. Die Befragung von rund 1000 Schweizerinnen und Schweizern ergab, dass die Sites der Behörden in erster Linie konsultiert werden, um Informationen einzuholen, Formulare herunterzuladen und die Steuererklärung auszufüllen.
Donnerstag
05.10.2006