Zwischen dem angeschlagenen Münchner Medienunternehmen EM.TV und der ProSiebenSat.1 Media AG gibt es nach Informationen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» Differenzen über eine Vertragskündigung. So habe ProSiebenSat.1 vor Weihnachten versucht, einen Vertrag fristlos zu kündigen, über den EM.TV die Senderkette seit 1999 mit Kinderserien wie «Familie Feuerstein» beliefert. Im «Spiegel»-Interview bestätigte EM.TV-Chef Werner Klatten, man habe «Ende Dezember 2003 auf Initiative von ProSiebenSat.1 Gespräche über eine Anpassung dieses Vertrags aufgenommen». Aus heutiger Sicht lägen die Konditionen «weit über dem Marktüblichen». Allein für 2004 habe das Geschäft EM.TV noch etwa 23 Millionen Euro eingebracht. «Bei dem Spardruck, der auf der Sendergruppe lastet», so Klatten, «ist nachvollziehbar, dass man dort nachverhandeln will». Er rechne «für die nächsten Tage mit einer Einigung», so Klatten, der gleichzeitig betont: «Aus unserer Sicht ist der Vertrag nicht gekündigt. Unsere Ansprüche bestehen weiterhin.» Auf die Frage, ob er gegen ProSiebenSat.1 rechtliche Schritte einleiten werde, falls man sich nicht einigen könne, antwortete Klatten: «Warten Sie es ab.»
Sonntag
11.01.2004