Bundesrätin Viola Amherd hat am Mittwoch vor den Medien in Bern ihren Rücktritt per Ende März angekündigt.
«Nach über 30 Jahren politischer Arbeit, mehr als ein Vierteljahrhundert davon in einer Exekutivfunktion, ist es an der Zeit, den Stab weiterzureichen», sagte Amherd vage zu ihren Beweggründen.
Über einen Rücktritt war seit einiger Zeit spekuliert worden.
Sie wolle nicht behaupten, dass «alles perfekt gelungen» sei, sagte Amherd an der Medienkonferenz, an der es eigentlich um die Neuorganisation der Dienstpflicht in Armee und Zivilschutz ging.
«Aber es konnten entscheidende Weichen gestellt, Pflöcke eingeschlagen und nötige Veränderungen initiiert werden», so die scheidende Bundesrätin weiter. «Die Erstellung einer Bilanz überlasse ich Ihnen.»
Die 62-jährige Mitte-Politikerin aus dem Wallis ist seit 2019 Mitglied des Bundesrats und folgte auf Doris Leuthard.
Als zunehmend schwierig für das demokratische System und den «Erhalt der Schweizer Werte» sehe sie «die wachsende Polarisierung, die sich ausbreitende Gehässigkeit im politischen Diskurs und die vermehrte Durchsetzung von Partikularinteressen durch reine Machtausübung».
Dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sei Pflicht der Politik, aber auch der Gesellschaft insgesamt. «Besonders auch der vierten Gewalt», sagte die Magistratin vor den Vertretern der Medien.