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Montag
07.10.2002

Die Deutsche Bank versteigert am Dienstag in Frankfurt den 40-Prozent-Anteil des Medienunternehmers Leo Kirch am Axel Springer Verlag. Kirch will den Verkauf nun doch nicht behindern: Der 75-jährige Filmhändler werde keinen Insolvenzantrag für seine Gesellschaft PrintBeteiligungen stellen, in der das Paket liegt, sagte ein Kirch-Vertrauter am Montag in München. Kirch hatte den Antrag in Erwägung gezogen, um die Versteigerung seines Springer-Pakets durch die Deutsche Bank zu verhindern und selbst weiter nach einem Käufer zu suchen. Kirch habe sich nun aber nach eingehender Prüfung gegen diesen Schritt entschieden.

Bei der Auktion wird sich die Deutsche Bank selbst den Zuschlag erteilen müssen, wie in Finanzkreisen vermutet wird. Es wird nicht damit gerechnet, dass ein anderer Interessent den Finger hebt. Die Bank hat ein Pfandrecht auf das Paket, mit dem ein Kredit von 735 Mio. Euro an Leo Kirch abgesichert ist. Die bislang einmalige Versteigerung eines Unternehmenspakets ist mit dem Springer Verlag abgesprochen. Dessen Verhandlungen mit dem Ringier-Verlag über einen Einstieg dauerten an. In Branchenkreisen hiess es, sollte das Kirch-Paket bei der Deutschen Bank landen, würden Springer und Ringier weiter in Ruhe verhandeln können. Parallel dazu werde ein späterer Börsengang vorbereitet, falls die Verhandlungen mit Ringier scheitern. Ringier verlangt mehr Einfluss im Verlag, als Verlegerwitwe Friede Springer zugestehen will. Alles über Kirch im Archiv