Boliviens Regierung treibt ihr Verstaatlichungsprogramm voran. Präsident Evo Morales ordnete in der Nacht auf Dienstag per Dekret die Rückführung von 47 Prozent der Telekomfirma Entel in Staatseigentum an. Entel ist der grösste Telekommunikationskonzern des Landes und kommt für 80 Prozent des Marktes für Ferngespräche in Bolivien auf. Im Mobilfunkgeschäft verfügt es über einen Marktanteil von fast 70 Prozent. Entel gehört zu 50 Prozent Italiens Telecom Italia. Die Italiener hatten Ende Januar 170 Mio. Dollar für ihren Anteil verlangt.
Morales hatte im Mai 2006 bereits die Energiebranche des Landes unter die Kontrolle der Regierung gebracht. Erklärtes Ziel der Verstaatlichungen ist es, die Gewinne der Unternehmen im Land zu halten und für das Gemeinwohl zu nutzen. Gegner kritisieren, dass die Nationalisierungen ausländische Kapitalgeber abschreckten. Auch die Europäische Kommission hatte sich zuletzt besorgt über die Pläne der Regierung zu Entel geäussert. - Siehe auch: Bolivien will Telekom-Unternehmen verstaatlichen
Dienstag
24.04.2007




