Der Klimawandel zeigt auch bei den Versicherungen Folgen. In den letzten zwei Jahren haben Naturkatastrophen Schäden von je über 100 Milliarden Dollar verursacht.
Das wird für die Versicherungen zu einem Problem, ebenso wie die Möglichkeit einer neuen Pandemie.
Eine noch grössere Gefahr sieht der CEO der Zurich Versicherung aber bei Cyber-Angriffen. In einem Interview mit der britischen «Financial Times» warnt Mario Greco am Montag, dass dieses Risiko immer unkalkulierbarer wird. Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur können schlimmstenfalls auch eine unkontrollierbare Zahl von Menschenleben kosten.
Gemäss der Nummer eins einer der grössten europäischen Versicherungsgesellschaften könnten Cyberangriffe – im Gegensatz zu Naturkatastrophen – nicht mehr versicherbar sein, «da die Störungen durch Hackerangriffe weiter zunehmen».
Die in den letzten Jahren sprunghaft angestiegenen Cyber-Schäden haben die Versicherer bereits dazu veranlasst, Sofortmassnahmen zu ergreifen, um ihr Risiko zu begrenzen. Einige haben nicht nur die Preise erhöht, sondern auch die Policen so angepasst, dass die Kunden mehr Verluste einbehalten müssen.
Greco sagte nun, es gebe eine Grenze, bis zu der der private Sektor alle durch Cyberangriffe verursachten Verluste übernehmen könne. Er forderte die Regierungen daher auf, «privat-öffentliche Systeme zu schaffen, um systemische Cyber-Risiken zu handhaben, die nicht quantifiziert werden können». Diese Systeme wären mit der staatlichen Hilfe bei Erdbeben oder Terroranschlägen zu vergleichen.
Jüngste Angriffe, die Krankenhäuser lahmlegten, Pipelines zum Stillstand brachten und auf Regierungsstellen abzielten, haben die Besorgnis über dieses wachsende Risiko unter den Führungskräften der Branche geschürt, wie es im Bericht weiter heisst.
In den USA ist die Regierung bereits seit September daran, zu prüfen, ob eine staatliche Versicherung für Cyberrisiken gerechtfertigt sei, die Teil ihres derzeitigen öffentlich-privaten Versicherungsprogramms für Terroranschläge sein könnte.