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Mittwoch
21.10.2009

Der Niedergang und bevorstehende Konkurs des deutschen Versandhauses Quelle ist in Deutschland ein grosses Thema - unter anderem, weil das deutsche Arbeitsamt, die Bundesagentur für Arbeit, schon Ende dieses Monats mit 4000 Arbeitslosen rechnet. Unter den verschiedenen Gründen, die Gegenstand von Kommentaren sind, wird auch die Frage aufgeworfen, ob das Quelle-Management das Internetzeitalter schlicht verschlafen hat. «Während Otto schon im Netz Geld verdiente, blätterte Quelle immer noch im Katalog», fasste die «Financial Times Deutschland» diese Überlegungen zusammen.

Die «Frankfurter Rundschau» sieht im Absturz «eine Buddenbrooksche Dimension»: Das Management, Produkt einer flüchtigen Moderne, habe «die Zeichen der Zeit, die aus den elektronischen Tiefen des Internets kommen, nicht verstanden. Vielfach kopiert und elektronisch beschleunigt, hat der Versandhandel seine Ortung verloren.»

Der Kölner «Express» betont, die Quelle-Pleite sei hausgemacht. «Unfähige und skrupellose Manager, die teilweise mit riesigen Abfindungen in die Wüste geschickt wurden, erfanden immer neue Konzepte. Wie die Fusion mit Karstadt, die zum Flop wurde. Es ist wie so oft in solchen Fällen: Ausbaden müssen das vor allem die Quelle-Mitarbeiter. Sie stehen vor dem Nichts.»