Erstmals sind am Donnerstag in Zürich «Big Brother Awards» für die eifrigsten Schnüffler der Schweiz verliehen worden. Zudem wurde mit dem «Winkelried Award» besonderes Engagement gegen Überwachung und Kontrolle ausgezeichnet. Preisträger der Kategorie «Staat» war das Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). In der Kategorie «Business» ging der Pokal an die Basler Firma Hoffmann-La-Roche und in der Kategorie «Telekommunikation» lag die Swisscom auf Platz 1. Den «Lebenswerk-Award» erhielt der langjährige Bundespolizeichef Urs von Däniken. Aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung hatte die Jury aus 38 nominierten Firmen und Einzelpersonen die Preisträger in den verschiedenen Kategorien ausgewählt, die jeweils einen Betonpokal erhielten. Anlässlich einer «Orwell»-Party fand die Verleihung im Stil einer Hollywood-Gala im Zürcher Kulturzentrum Rote Fabrik statt. Organisatoren waren die Swiss Internet User Group, die Konzeptgruppe der Roten Fabrik und das Archiv Schnüffelstaat Schweiz. Juranden waren unter anderem der St. Galler SP-Nationalrat Paus Rechsteiner, René Bacher, ehemaliger Obergerichtspräsident Basel-Landschaft, die Stadtzürcher Gleichstellungsbeauftragte Dore Heim und der NZZ-Folio-Redaktionsleiter Daniel Weber.
Donnerstag
26.10.2000