Der österreichische Autor und Übersetzer Erich Hackl (48) hat am Montag den Solothurner Literaturpreis für sein Gesamtwerk erhalten. «In einer Zeit wo politische Themen rasch den Vorwurf unzeitgemässen Moralisierens ernten», gelänge es Erich Hackl «glaubwürdig über politische Ethik zu schreiben, fern aller postmodernen Beliebigkeit», sagte Jury-Präsident Hans-Ulrich Probst in seiner Laudatio. Die Jury hatte ihre Wahl mit der ausserordentlichen Einbildungs- und Einfühlungskraft und der hohen stilistischen Präzision begründet, mit der Hackl Partei für Menschen nehme, die mutig auch in aussichtsloser Lage Widerstand leisten. Er überschreite die Trennlinien zwischen literarisch und dokumentarisch, indem er wahre Geschichten auf ebenso kunstvolle wie zurückhaltende Weise nacherzähle. Der Preis ist mit 20 000 Franken dotiert.
Montag
15.07.2002