Der Medienmarkt hat im Jahr 2009 einen empfindlichen Einbruch der Werbeeinnahmen verzeichnet. Wie aus der am Mittwoch publizierten Medienbudgetstudie des Verbands Schweizer Presse hervorgeht, sind die Einnahmen aus Werbung für die Medienbranche 2009 um 15,1 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken zurückgegangen. Dieser Rückgang habe bis anhin nicht durch kommerzielle Inhalte im Internet kompensiert werden können. Für diesen Umstand sieht der Branchenverband zwei Gründe: Zum einen seien die Tarife auf tiefem Niveau noch einmal eingebrochen und zum andern gingen Werbeerträge oftmals direkt an die Anbieter von Suchmaschinen und nicht an die Medien.
Nebst diesen wenig erfreulichen und allseits bereits bekannten Tatsachen förderte der Verlegerverband in seiner Studie Medientrends Hoffnungsvolles zutage: Die Verunsicherung durch die Krise weiche zunehmend dem Selbstbewusstsein, dass jede Art von technischen Trägermedien auf professionelle publizistische Inhalte angewiesen sei. Kostensparen habe nicht mehr alleine Priorität, die Bereitschaft für Investitionen und Innovationen sei gross. Der Verband stützt sich bei diesen Aussagen auf die Ergebnisse einer Umfrage unter Medienverantwortlichen.
Zurück zu den Zahlen: Insgesamt betrugen die Einnahmen auf dem Medienmarkt im Vorjahr 12,9 Milliarden Franken und gingen damit um 3,9 Prozent gegenüber 2008 zurück. Der Markt, schreibt der Branchenverband, bleibe auf hohem Niveau stabil. Die Ausgaben pro Privathaushalt für den Medienkonsum entsprechen mit durchschnittlich 2918 Franken in etwa den Zahlen aus den Vorjahren. Im Vergleich mit anderen Konsumausgaben zeigt sich: Im Jahr 2007, dem letzten Jahr, zu dem detaillierte Zahlen zu den Haushaltsbudgets des Bundesamtes für Statistik vorliegen, gab ein Privathaushalt fast gleich viel Geld für Bekleidung und Schuhe wie für Medienkonsum aus, nämlich 2880 Franken. Für alkoholische Getränke und Tabakwaren wurden 2007 dagegen pro Haushalt deutlich weniger, nämlich 1236 Franken hingeblättert. Mit 8916 Franken jährlich viel stärker zu Buche schlugen hingegen die Ausgaben für Verkehr.
Innerhalb der Medienbranche gingen die Ausgaben für die gedruckte Presse 2009 um 1 Prozent auf 1,7 Milliarden Franken zurück. Inwieweit eine Verlagerung zur digitalen Presse erfolgt ist, konnte in dieser Studie aber noch nicht analysiert werden. Immerhin wurde darin festgehalten, dass die Ausgaben für Internetdownloads 2009 um 18 Prozent auf 235 Millionen Franken zugelegt haben, was auf eine Umverteilung Richtung digitale Medien hindeuten würde.
Donnerstag
08.07.2010



