An der jährlichen Jahres-Medienorientierung am Donnerstagmorgen in Zürich äusserte sich zu Beginn Verleger Michael Ringier himself. Er zeigt sich erfreut über die Arbeit des Künstlers John Baldessari, der den Ringier-Geschäftsbericht üppig gestaltet hat. «Der Verlag will jedoch nicht wie der Künstler Baldessari, der zu einem Zeitpunkt alle seine Werke vernichtet hat, den Printbereich aufgeben», versprach Michael Ringier vor den über 40 Medienleuten, die an der Zürcher Dufourstrasse anwesend waren. Print habe immer noch Zukunft und deshalb glaube er an die «Qualität des Journalismus».
«Wir haben die Zahl der Journalisten zwar abgebaut; in Zukunft denke ich, dass diese eher wieder steigen wird.» Dann verwies der Ringier-Verleger auf die 200 Millionen Franken, welche der Medienkonzern in den letzten beiden Jahren investiert habe. Diese Finanzspritzen seien in die Bereiche Online und digitale Medien eingesetzt worden, wo auch Umsätze generiert werden können. Die Kooperation und Partnerschaft mit dem Medienkonzern Axel Springer beurteilte er als positiv, «weil wir für unser Familienunternehmen das Risiko im mitteleuropäischen Markt vermindern konnten».
Und in diesem Bereich brach der Umsatz um mehr als 20 Prozent ein: von 526,7 Millionen auf 418,8 Millionen Franken; im asiatischen Raum gar von 70,1 auf 52 Millionen Franken; ein Minus von 25,9 Prozent. Am härtesten traf es die Ringier-Niederlassung in Rumänien, wo drei Zeitungen eingestellt wurden. Der Werbemarkt sei da um die Hälfte geschrumpft und eingebrochen, erklärte Christian Unger, CEO Ringier Group, vor den Medienvertretern.
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Donnerstag
08.04.2010



