Der Schweizer Verleger Jürg Marquard beteiligt sich nicht am Gratiszeitungsprojekt «.ch».
Zu den privaten Investoren gesellte sich an seiner Stelle die Innsbrucker Verlegerfamilie Moser, die grösste Gratiszeitungs-Herausgeberin in Österreich. Dies berichten «SonntagsBlick» und «NZZ am Sonntag».
«Jürg Marquard hat sich ein Engagement überlegt. Wir waren uns aber über die Kräfteverhältnisse nicht einig», wird «.ch»-Gründer Sascha Wigdorovits zitiert. Auf die Finanzierung der neuen Gratiszeitung, die erstmals am 19. September erscheinen soll, habe der Entscheid keinen Einfluss, liess er verlauten.
Hinter dem Projekt stehen private Investoren aus der Schweiz und dem Ausland. So sitzt beispielsweise Andy Rhis, Gründer des Hörgeräteherstellers Phonak, im Verwaltungsrat der Verlagsgesellschaft. Der ehemalige «Blick»-Chefredaktor Sascha Wigdorovits fungiert als Verwaltungsrats-Delegierter. Mit «.ch» drängt Wigdorovits auf den Morgenmarkt der Gratiszeitungen.
Nach dem Ausstieg von Marquard wurde das Budget offenbar auch gekürzt, auf etwa 50 bis 60 Millionen Franken, wird im «SonntagsBlick» vermutet. Dazu sagt Rolf Bollmann aus dem Hause Tamedia: «Das reicht nie». Verlagsexperten schätzen, dass es mindestens 100 Millionen Franken braucht, um die Marktmacht von «20 Minuten» anzugreifen.