Wenn die Werbeeinahmen nicht mehr stimmen, müssen die Leser mehr zur Kasse gebeten werden. In diesem Punkt waren sich die AZ-Verleger Peter Wanner, Tamedia-Verleger Pietro Supino (Tamedia) und Tobias Trevisan, Geschäftsführer der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (F.A.Z.), am 3. SwissMediaForum im KKL Luzern einig. Die F.A.Z. plant die Einführung einer Paywall genauso wie auch der «Tages-Anzeiger» und die Titel aus dem AZ-Medienhaus.
Trevisan stellte Rechenspiele an und kam zum Schluss, dass die F.A.Z. «die Verkaufserlöse (nur Abos) um 40 Porzent steigern» müsste, um sich allein über Abonnemente finanzieren zu können. Das werde man nicht sofort tun, aber die Preisstrategie sei «aggressiv», so Trevisan. «Potenzial nach oben» sieht auch AZ-Verleger Peter Wanner, besonders bei kombinierten Online-/Printabonnementen.
Weniger Begeisterung für Preiserhöhungen legte Pietro Supino an den Tag. «Das funktioniert kurzfristig, ist aber langfristig kaum der Weisheit letzter Schluss. Es gibt nun mal einen Zusammenhang zwischen Preis und Nachfrage», meinte er. Er sei überzeugt, dass die Werbeerlöse bei Tamedia auch künftig den grösseren Einnahmenanteil haben würden. Dass Sparübungen deswegen nicht ausbleiben, war bei den drei ebenfalls ein Konsens.