Der insolvente Weltbild-Konzern wird überraschend an einen neuen Investor verkauft. Die Augsburger Verlagsgruppe, die bislang der katholischen Kirche gehörte, geht mehrheitlich an die Düsseldorfer Droege International Group AG. Die wochenlangen Verhandlungen mit der Münchner Beteiligungsgesellschaft Paragon seien gescheitert, teilte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz am Donnerstag mit.
Der notarielle Kaufvertrag soll bis Ende der kommenden Woche unterzeichnet werden. Einigkeit über die Inhalte sei aber bereits erreicht, betonte Geiwitz. Er rechnet damit, dass weniger als 50 Mitarbeiter zusätzlich nach dem Verkauf das Unternehmen verlassen müssen.
In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Berichte, dass Paragon bis zu 250 weitere Jobs abbauen wollte. Etwa 950 Beschäftigte waren bei Weltbild bereits in Auffanggesellschaften gewechselt oder sollen in den kommenden Monaten folgen. Droege will 20 Millionen Euro in das Unternehmen einschiessen.
Die Weltbild-Gruppe hatte Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet, nachdem die beteiligten Bistümer den Geldhahn zugedreht hatten. Zuletzt hatte das Unternehmen laut Geiwitz rund 100 Millionen Euro Verlust im Geschäftsjahr verbuchen müssen, der Umsatz lag bei rund 610 Millionen Euro.