Die Kunden und Angestellten von Publicitas wurden heute morgen informiert, dass sie bald nicht mehr zur Publigroupe gehören werden. Dass die Publigroupe den Bereich Media Sales abstösst, hat man bei den Verlagen erwartet. Welche Auswirkungen die Übernahme von Publicitas durch den Finanzinvestor Aurelius hat, ist vorerst noch nicht absehbar.
«Ich hatte damit gerechnet, dass nach den neuerlichen Verlusten der Publicitas Massnahmen ergriffen werden und auch ein Verkauf eine Möglichkeit ist», sagte Verlegerpräsident Hanspeter Lebrument (Bild) am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Dass es zum Verkauf kam, führt Lebrument auf die schlechte Führung durch die Publigroupe zurück. Dem neuen Besitzer gegenüber zeigt er sich deshalb nicht abgeneigt. «Wenn sie sich aktiv um das Geschäft kümmern, dann kann das nur positive Auswirkungen haben.» Dass eine Traditionsfirma aus der Schweiz auch von einem deutschen Unternehmen erfolgreich weiterbetrieben werden könne, habe schon das Beispiel der Fluggesellschaft Swiss gezeigt.
Sein Verlag, die neu als Somedia auftretenden Südostschweiz Medien, halten zumindest vorerst an der Zusammenarbeit mit Publicitas fest. «Es wird vorläufig keine Auswirkungen haben, der Vermittlungsvertrag läuft weiter», sagte er. «Wir werden nun erst einmal schauen, was der neue Besitzer macht.»
Auch die AZ Medien wollen weiterhin mit der Publicitas zusammenarbeiten. «Wir haben heute Morgen den geplanten Verkauf zur Kenntnis genommen und gehen davon aus, dass wir unsere langjährige Zusammenarbeit wie bisher fortsetzen», sagte Ursulina Stecher, Sprecherin der AZ Medien, am Mittwoch gegenüber dem Klein Report.
Zum Verkauf und der Strategie von Publigroupe wollte sie sich hingegen genauso wenig äussern wie Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer. «Der Verkauf ist angesichts der Gerüchte der letzten Wochen keine Überraschung», meinte er gegenüber dem Klein Report nur.
Zur Zusammenarbeit zwischen Publicitas und Tamedia sagte Zimmer: «Wir sind zu Gesprächen mit Publicitas und den neuen Eigentümern bereit und an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert. Voraussetzung sind wirtschaftlich vertretbare Konditionen, daran ändert sich durch den Verkauf aber grundsätzlich nichts.»
Ähnlich sieht es auch bei Ringier aus. «Selbstverständlich sind wir seitens Ringier auch weiterhin an einer guten Zusammenarbeit mit der Publicitas interessiert», sagte Ringer-Pressesprecher Edi Estermann dem Klein Report. «Wir haben die Veräusserung des traditionellen Media-Sales-Geschäftes der PubliGroupe durch den Verkauf der Publicitas an Aurelius mit Interesse zur Kenntnis genommen und sind nun gespannt auf die weitere Entwicklung.»
TCS-Verlagsleiter Reto Kammermann will ebenfalls an der Zusammenarbeit festhalten. «Die Weiterführung hängt einerseits von der Strategie von Aurelius und andererseits von unserer eigenen ab», sagte er gegenüber dem Klein Report. «Ich kann aber sagen, dass wir in den vielen Jahren, seit wir mit der Pulicitas zusammenarbeiten, äusserst zufrieden gewesen sind. Und wir werden auf jeden Fall mit unserem Partner Publicitas Gespräche bezüglich zukünftige Zusammenarbeit führen.»