Die Gewerkschaften haben die Verhandlungen zum Gesamtarbeitsvertrag (GAV) 2004 der Swisscom AG am Donnerstag abgebrochen. Sie werfen dem Telekom-Konzern vor, er wolle sich aus der Sozialpartnerschaft verabschieden. Die Gewerkschaft Kommunikation, die christliche Gewerkschaft transfair und der Kaderverband CASC verlangen, dass die Swisscom ihren Entwurf für einen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) von Ende September bedingungslos zurückziehen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Der Vertrag erhöhe den Arbeitsdruck auf die Beschäftigten und habe zum Ziel, die Löhne zu deregulieren und die gewerkschaftliche Mitwirkung auszuhebeln. Die beabsichtigten Betriebsvereinbarungen seien gesetzeswidrig.
Die Swisscom entgegnete, sie sei nach wie vor an einer guten Sozialpartnerschaft interessiert. Sie beabsichtige lediglich, ihre Anstellungsbedingungen «in ein innovatives Modell umzubauen». Dadurch erhofft sie sich mehr Flexibilität bei der Ausgestaltung der Arbeitsverhältnisse in den einzelnen Gesellschaften der Gruppe. Die Gewerkschaften hätten die Gespräche bereits nach dem zweiten Treffen abgebrochen, obwohl Verhandlungen zwischen den Sozialpartnern erfahrungsgemäss mehrere Monate dauerten, kritisierte die Swisscom. Sie strebe nach wie vor eine einvernehmliche Lösung an. Die Verhandlungspause gebe nun den Sozialpartnern die Gelegenheit, ihre Positionen zu überdenken, heisst es in einer Mitteilung des Telekom-Konzerns. Zeit stehe genügend zur Verfügung, der jetzige GAV gelte noch bis Ende 2003. Mehr dazu: Swisscom-Personal fordert mehr Lohn
Donnerstag
10.10.2002