Die italienische Regierung hat der Magersucht in der Modewelt den Kampf angesagt. Sie hat laut einer Meldung vom Freitag ein Abkommen mit Stardesignern und Modefirmen abgeschlossen, um den Trend zum übertriebenen Schlankheitswahn zu bekämpfen. Laut dem Verhaltenskodex sollen sich die Designer dazu verpflichten, dass Models ein gesundes Aussehen hätten. Ein Image, das an Magersucht erinnere, solle strikt vermieden werden.
Auch die Modelagenturen müssen zur Bekämpfung der Magersucht beitragen. Obwohl von Gewichtslimits nicht die Rede ist, brauchen die Models ein ärztliches Attest. Ausserdem benötigen die Minderjährigen zusätzlich einen Schulnachweis sowie Begleitung durch Eltern oder eine autorisierte Person. In Italien möchten 60,4 Prozent der Mädchen zwischen 12 und 14 Jahren weniger wiegen, jedes Vierte hat bereits eine Diät hinter sich. Dies ergab eine Studie des Verbands der italienischen Kinderärzte (SPI). 1 Prozent der Mädchen der überprüften Altersgruppe ist demnach bereits an Magersucht erkrankt.
Jugendministerin Giovanna Melandri bat die italienischen Modeschöpfer um Unterstützung, damit sinnvolle Initiativen gegen das zunehmende Problem ergriffen werden könnten. «Models sind gerade für junge Mädchen Schönheitsvorbilder. Um diesem Ideal zu entsprechen, werden viele Mädchen magersüchtig», erklärte Melandri. Die Politikerin will dafür sorgen, dass künftig keine Models unter 16 Jahren auf den Laufsteg kommen. «Unter 16 Jahren geht man in die Schule, nicht auf den Laufsteg», meinte die Ministerin. - Mehr dazu: «Mager-Models» haben ausgedient und Laufstegverbot für magere Models in Madrid
Freitag
09.03.2007




