Der Zürcher Ringier-Konzern und der ehemalige Botschafter in Berlin, Thomas Borer, haben am Samstag einen Vergleich geschlossen. Ringier «bedauert die Berichterstattung über die hinlänglich bekannten Vorkommnisse und die dadurch erfolgte Verletzung der Privatsphäre von Thomas Borer-Fielding und entschuldigt sich für die Bezeichnung Lügenbotschafter», schreibt der Verlag am Sonntagmorgen in einer Medienmitteilung.
Das Ehepaar Thomas und Shawne Borer Fielding bedauern, «dass der Eindruck entstanden ist, Ellen und Michael Ringier persönlich hätten die Berichterstattung über Borer veranlasst und Michael Ringier persönlich hätte Zahlungen an Frau Rowe offeriert», heisst es weiter.
Thomas Borer nehme zudem die Behauptung zurück, die Firma Ringier sei immer wieder zu Schadenersatzzahlungen in der Höhe von 10 000 bis 50 000 Euro verurteilt worden. «Ringier zahlt Borer ein Schmerzensgeld, über dessen Höhe Stillschweigen vereinbart wurde. Mit dem Vergleich sind sämtliche angedrohten und hängigen juristischen Verfahren für beide Seiten hinfällig geworden.»
Wie Fridolin Luchsinger, Pressesprecher des Ringier Verlags, dem Klein Report am Sonntagmorgen auf Anfrage sagte, hätten die Gespräche bereits am Dienstag begonnen. Für Ringier habe Bernhard Weissberg, Mitglied der Konzernleitung, diese geführt, im Laufe der Woche habe dann Michael Ringier den zustandegekommenen Vergleich verhandelt. Für das Medienhaus Ringier ist der Fall gemäss Luchsinger journalistisch «definitiv abgeschlossen».
Auf die Frage, ob der «Offene Brief» von Roger Schawinski in der Samstagsausgabe des «Tages-Anzeigers» einen Einfluss auf den Entscheidungsprozess gehabt habe, verneinte Luchsinger gegenüber dem Klein Report.
Michael Riniger entschuldigte sich im «SonntagsBlick» bei den Leserinnen und Leser für die Berichterstattung. Wie es zu dieser Berichterstattung gekommen ist, werde weiter untersucht, schreibt Ringier abschliessend. Mehr dazu: Köpferollen bei Ringier nach der Borer-Affäre und ein paar Monate davor: Mathias Nolte wird neuer Chefredaktor des «SonntagsBlick» ; Alles zu Ringier im Archiv
Sonntag
14.07.2002