Die drei Schweizer Telekom-Unternehmen Orange, Sunrise und Swisscom wollen künftig gemeinsam gegen Missbräuche bei Anbietern von gebührenpflichtigen 090x-Nummern vorgehen. Dazu wurde eine Vereinbarung gegen Missbrauch bei Mehrwertdiensten getroffen. Danach wollen die Telekommunikationsanbieter die Inkassodienstleistung nur noch für Unternehmen ausführen, welche die Vereinbarung gegen Missbrauch bei Mehrwertdiensten als vertragliche Grundlage unterzeichnen. Die Vereinbarung verbietet etwa die Belastung irrtümlich gewählter 0900er-Nummern mit hohen Grundgebühren, das Hinhalten der Anrufenden mit gebührenpflichtigen Warteschlangen oder ungewolltes Aufschalten von Internetverbindungen. «Wenn künftig trotzdem ein Anbieter von Mehrwertdienst-Nummern gegen diese Regeln verstösst, erhält er seinen Anteil nicht mehr ausbezahlt», teilten die drei Unternehmen am Freitag in einem gemeinsamen Communiqué mit. «Unterschreibt er diese Vereinbarung nicht, so muss er sein Inkasso selbst vornehmen.» Gestoppt werden die Inkassodienstleistungen auch, wenn vermehrt «begründete Kundenreklamationen anfallen oder eine Anzeige durch das Bakom» erfolgt.
Die Vereinbarung soll in erster Linie Kunden der Netzbetreiber besser schützen. Die effizienteste Massnahme allerdings, die komplette Abschaltung dieser Dienste bei Missbrauch, sei «leider», so schreiben die Unternehmen, «den Netzbetreibern gesetzlich nicht erlaubt».
Freitag
09.01.2004