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Dienstag
09.09.2014

Medien / Publizistik

Markus Notter hat wieder eine Aufgabe

Markus Notter hat wieder eine Aufgabe

Und wieder ist ein neuer Verein gegründet worden, der die Schweizer Medienqualität analysieren und besprechen will.

Der neue Stifterverein Medienqualität Schweiz besteht aus Sylvia Egli von Matt, die noch Ämter als Vize-Ombudsfrau der SRG und der Medienkommission (EBK) innehat, dem ehemaligen Chefredaktor der «SonntagsZeitung», dem heutigen PR-Mann Andreas Durisch (Dynamics Group), Bruno Gehrig, Präsident der Swiss International Airlines, und dem ehemaligen Zürcher SP-Regierungsrat Markus Notter (Bild).

Und dieser wurde auch gleich zum ersten Präsidenten des neuen Vereins gewählt, der bis Ende Jahr 30 bis 50 Mitglieder gewinnen will. Denn: «Parallel soll die Stiftung Medienqualität Schweiz gegründet und das notwendige Stiftungskapital von rund zwei Millionen Franken geäufnet werden, um das Projekt für vorerst drei Jahre zu finanzieren», lässt Andreas Durisch am Montag wissen.

Ziel sei es, im Jahr 2015 erstmals die notwendigen Daten zu erheben und im Frühjahr 2016 die Resultate «im ersten und einzigen umfassenden Qualitätsrating der Schweizer Informationsmedien zu präsentieren», heisst es im besten PR- und Marketingdeutsch.

Dieses «Rating der Medien Schweiz» soll das Informationsangebot der 50 reichweitenstärksten überregionalen Pressetitel, Newssites und Informationsformate der elektronischen Medien (Radio/TV) umfassen und wissenschaftlich nach einem vorgegebenen Raster in Bezug auf relevante Qualitätsaspekte analysieren, vergleichen und bewerten.

Hier ist ein Parallellauf zur Medienkommission, die am 5. September keine überzeugenden Vorschläge zur Rettung der «Unabhängigkeit der Medien» vorgestellt hat, im Gange. Auch die Medienkommission, in der notabene ausser dem SDA-Chefredaktor Bernard Maissen kein einziger aktiver Journalist vertreten ist, möchte eine Stiftung zur möglichen Verteilung zukünftiger Gelder gründen.

Leider nennt die Gruppe den Schweizerischen Nationalfonds und Pro Helvetia als Vorbilder «staatsunabhängiger Förderung», was bei Pro Helvetia nach der Budgetkürzung durch die Politik wegen der Hirschhorn-Ausstellung in Paris ein Schuss ins eigene Knie ist.

Das neue Medienqualitäts-Rating umfasse «die organisatorische Qualitätssicherung der Medienhäuser», «die Berichterstattungsqualität der Medien» und «die Qualitätswahrnehmung bei Stakeholdern und beim Publikum».

Bereits einen Job gefasst haben: Vinzenz Wyss, Professor für Journalistik, Institut für Angewandte Medienwissenschaft an der ZHAW Winterthur, Mark Eisenegger, Co-Institutsleiter, fög-Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich, und Diana Ingenhoff, Professorin für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg.