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Dienstag
18.01.2022

Medien / Publizistik

Die Papierproduktion in Perlen läuft wieder normal. Aber die Lage an den Altpapiermärkten ist immer noch ziemlich angespannt...       (Foto: CPH-Gruppe)

Die Papierproduktion in Perlen läuft wieder normal. Aber die Lage an den Altpapiermärkten ist immer noch ziemlich angespannt... (Foto: CPH-Gruppe)

Auf die IT-Systeme der CPH-Gruppe im luzernischen Perlen und in Müllheim in Baden-Württemberg ist in der Nacht auf den 7. Januar eine Cyber-Attacke gefahren worden. Wie der Klein Report berichtete, hat die CPH Chemie+Papier-Holding danach sofort ihre IT-Systeme heruntergefahren.

Inzwischen wurden die IT-Systeme aus den Back-ups wiederhergestellt, wie Christian Weber, Kommunikationsleiter der CPH-Gruppe, auf Anfrage des Klein Reports am Montag bestätigen konnte. «Die Papierproduktion in Perlen läuft seit vergangenem Donnerstag wieder normal. Die Lage an den Altpapiermärkten ist immer noch ziemlich angespannt und die Papierversorgung dürfte auch in den nächsten Monaten knapp bleiben.»

Das und andere Entwicklungen wirken sich auch auf die Zahlen aus, wie die CPH-Gruppe am Freitag bekannt gegeben hat.

Der europäische Markt für grafische Druckpapiere sei seit Längerem im Umbruch. Als Folge der Digitalisierung geht die Nachfrage nach Zeitungsdruckpapieren jährlich um 6 bis 8 Prozent zurück. Dies führte zu Überkapazitäten bei den Herstellern und hohem Preisdruck.

Hinzu kamen die 2021 sehr stark gestiegenen Rohmaterial- und Energiepreise. Obwohl aufgrund hoher Kapazitätsreduktionen 2021 Angebot und Nachfrage im Papiermarkt zurzeit nahezu im Gleichgewicht sind und in der Folge die Papierpreise 2022 steigen werden, ist am europäischen Papiermarkt «mittelfristig keine Entspannung in Sicht».

Die Nachfrage werde in den kommenden Jahren weiter zurückgehen und die Überkapazitäten dürften den Druck auf die Preise hochhalten.

Die CPH-Gruppe hat deshalb die Werthaltigkeit des Anlagevermögens neu beurteilt. Sie kam zum Schluss, dass eine ausserordentliche Wertminderung auf das Anlagevermögen der Papierproduktion in Perlen in der Höhe von 150 Millionen Franken notwendig ist.

Dies wird das Nettoergebnis 2021 der CPH-Gruppe beeinflussen, welches in der Grössenordnung der Wertminderung negativ ausfallen wird. Hingegen hat die Wertminderung keinen Einfluss auf das operative Ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA), den Cashflow sowie die Cashposition der Gruppe, die nach Wertminderung weiterhin eine solide Eigenkapitalquote von über 50 Prozent aufweist.

Der Bereich Papier verfolgt eine Volumenstrategie mit dem Ziel, die Kostenführerschaft im hart umkämpften europäischen Papiermarkt nachhaltig und damit auf lange Frist zu behaupten. Der Bereich verfüge dabei auch langfristig über wichtige Wettbewerbsvorteile. «Dank einem modernen Maschinenpark kann das Papier in Perlen sehr kosteneffizient und nahezu CO2-neutral hergestellt werden.»