Die deutsche Gewerkschaft Verdi wirft Zalando Rechtsbruch vor. Beim Wechsel zur Rechtform SE (Societas Europaea) habe der Online-Händler die Rechte der Arbeitnehmer übergangen.
Der Aufsichtsrat der Ende März neu gegründeten Zalando SE setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Sechs davon sind Anteilseignervertreter und drei Arbeitnehmervertreter. Bei grossen GmbHs und Aktiengesellschaften ist im deutschen Recht aber festgehalten, dass im Aufsichtsrat Anteilseigner und Arbeitnehmer zu gleichen Teilen vertreten sein müssen.
Die Lösung sei zwischen gewählten Mitarbeitervertretern und dem Management ausgehandelt worden, verteidigt sich Zalando.
Für die Verhandlung vorgeschrieben wäre eigentlich eine Beteiligung aller Mitarbeiter. Sie hätten die Aufforderung erhalten sollen, an den Wahlen des «besonderen Verhandlungsgremiums» mitzumachen. Laut der Gewerkschaft Verdi hat aber keiner der Mitarbeitenden eine solche Information erhalten.
Verdi will nun mit dem Vorstand von Zalando über eine Lösung im Sinne einer «tatsächlichen Mitbestimmung» sprechen. Falls die Führung nicht gesprächsbereit ist, überlege sich die Gewerkschaft, den Rechtsweg zu ergreifen.