Der Verband Medien mit Zukunft (VMZ), zu dem unter anderem die Online-Magazine «Tsüri», «Infosperber» und «Republik» gehören, stellt an die Adresse der neuen Uvek-Vorsteherin Simonetta Sommaruga eine konkrete Forderung: Die Schaffung eines Innovationsfonds zugunsten digital verbreiteter Medienprodukte.
Gemäss Verbandspräsident Simon Jacoby, Chefredaktor von «Tsüri», sollen aus dem Fonds neue Technologien und Geschäftsmodelle finanziert werden. «Derzeit wird der grösste Transformationsfonds für Schweizer Medien von einem privaten Anbieter finanziert, der gleichzeitig Nutzniesser der Content-Produktion von Medienunternehmen weltweit ist», heisst es mit Verweis auf die «Google News Initiative».
Diese Aufgabe soll der Staat übernehmen, «damit die journalistischen Medien auch in Zukunft ihre demokratische Funktion erfüllen können». Die geförderten Projekte könnten «beispielsweise die Entwicklung von Content-Management-Systemen, Infrastruktur-Angeboten, Apps, KI-Lösungen für die gezielte Verbreitung der Inhalte oder Algorithmen zum Nutzen der User, aber auch eine differenziertere Wertschöpfung untereinander betreffen», schlägt der Verband vor.
Die verlangten 100 Millionen Franken orientieren sich just an jener Summe, die auch von den Printverlegern unter dem Titel «indirekte Medienförderung» gefordert werden. «Wenn gedruckte Medien indirekt gefördert werden, sollten auch digital verbreitete Medienangebote im gleichen Masse unterstützt werden», heisst es im Umkehrschluss.
Die Mittel sollten grundsätzlich allen Medienanbietern zur Verfügung stehen, die sich dem Journalismus verpflichten. Etwas spitzzüngig schreibt der Verband: «Die klassischen Zeitungs-Verlagshäuser sind technisch und finanziell nicht in der Lage, die Anforderungen zu erfüllen, die eine vielfältige, unabhängige Medienlandschaft braucht. Gleichzeitig verbauen die heute noch marktbeherrschenden Verlagshäuser die Förderung neuer, digitaler Medien.»