«Venus Boyz» der Zürcherin Gabriel Baur eröffnete am Dienstag die diesjährigen Solothurner Filmtage. Baurs Film ist bereits einer der erfolgreichsten Dokumentarfilme des Jahres. Bei seiner Uraufführung letzten August in Locarno hatte er den Preis der Kritikerwoche gewonnen. Und im Februar ist er als bisher einziger Schweizer Film an die Internationalen Filmfestspiele Berlin eingeladen. Der Film ist eine schweizerisch-deutsch-amerikanische Koproduktion. Der Streifen porträtiert Frauen in den Grossstädten New York und London, die zu Männern werden, zu schrillen Drag Kings. «Venus Boyz», der Ende Februar in den Schweizer Kinos anläuft, ist zudem für den Schweizer Filmpreis nominiert, der am Mittwochabend vergeben wird. Filmtage-Direktor Ivo Kummer legt während diesen Filmtagen besonders viel Wert auf die Öffnung des Schweizer Festivals, das jetzt auch ausländische Filme zeigt. «Die Schweiz ist keine Insel. Es lohnt sich, einen Blick über die Grenzen zu werfen», meint Kummer. Erstes Gastland der Filmtage ist die Provinz Québec. Die Situation der frankophonen Minderheit in Kanada sei vergleichbar mit der Situation der Romandie, des Tessins oder des Bündnerlandes. Im Mittelpunkt der Filmtage stehen aber nach wie vor die Werke des Schweizer Filmschaffens des Jahres 2001. Gezeigt werden nicht nur die schon bekannten Filme der Jahresproduktion 2001, sondern auch einige Premieren. Die Aufgabe der Filmtage liegt für Kummer unter anderem darin «die Identität des Schweizer Films zu stärken.» Von 271 visionierten Arbeiten des letzten Jahres hat das Festival insgesamt 129 Schweizer Produktionen in das Programm der 37. Filmtage aufgenommen.
Dienstag
15.01.2002