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Donnerstag
26.01.2017

IT / Telekom / Druck

Mobile: 42% beworben, 11% unterstützt

Mobile: 42% beworben, 11% unterstützt

386 Start-ups haben sich bei Venture Kick im vergangenen Jahr um eine Startfinanzierung beworben. Web- und Mobile-Projekte bewarben sich besonders fleissig, wurden aber weniger grosszügig unterstützt wie etwa Biotech-Start-ups. Insgesamt verteilte die Stiftung rund 2,6 Millionen Franken an Anschubgeldern.

Die Geschäftsideen von Abgängern der Zürcher ETH und der EPFL in Lausanne scheinen das Gremium, das über die Vergabe der Gelder entscheidet, besonders zu überzeugen. Obwohl «nur» 20 Prozent der Bewerbungen von der ETH respektive 14 Prozent von der EPFL stammen, machen die beiden technischen Hochschulen 46 Prozent respektive 22 Prozent der im 2016 unterstützten Projekte unter sich aus. 

Die Kandidaten der Uni Zürich wurden mit 7 Prozent am Bewerbungskuchen und 8 Prozent am Unterstützungskuchen in etwa proportional berücksichtigt. Insgesamt kamen 55 Prozent der Bewerbungen aus der Deutschschweiz, 41 Prozent aus der Romandie. 

Bei der Verteilung auf die Wirtschaftsbranchen wirkte der Auswahlfilter des Begutachtergremiums ausgleichend: Bei den Bewerbungen stammten 42 Prozent aus dem Sektor Internet & Mobile, 12 Prozent aus Software, 8 Prozent aus Medtech.

Bei den unterstützten Projekten gingen aber interessanterweise nur 11 Prozent der Gelder an den Sektor Internet & Mobile. Unklar ist, obs hier einfach zu viele luftige Ideen gibt, die kommerziell nicht genügend Boden versprechen, oder ob die Ideen der anderen Branchen schlicht bestechender waren. 

So gingen an Software-Projekte ganze 19 Prozent des Startkapitals, an die Medizinaltechnik weitere 16 Prozent. Gut weg kam auch die Biotech-Sparte mit nur 3 Prozent am Bewerbungs-, aber stolzen 15 Prozent am Finanzierungskuchen.

Seit der Lancierung von Venture Kick im September 2007 profitierten 463 Gründerprojekte aus über 20 Schweizer Universitäten von ingesamt rund 18,65 Milliarden Franken angelockten Investorengeldern. Im Jahresbericht 2016 figurieren 303 Unternehmen, die laut Bericht zusammen 3881 Arbeitsplätze geschaffen haben. Allein im letzten Jahr zogen die Start-ups insgesamt Investitionen in Höhe von 451 Millionen Franken an.

Venture Kick wurde ursprünglich von der Gebert Rüf Stiftung und der Ernst Göhner Stiftung unterstützt. Seither ist die Initiative zu einem Konsortium mit weiteren Fonds und Donatoren herangewachsen: Neben André Hoffmann, Hansjörg Wyss und Martin Haefner schiessen die Stiftungen Fondation Lombard Odier, Debiopharm Group, Fondation Pro Techno, Rising Tide Foundation sowie die European Space Agency Gelder ein. 

2016 wurde Venture Kick als «Programmlinie» zu Digitalswitzerland’s Venture und Growth Programm hinzugefügt. Dadurch sind die Swisscom und Engagement Migros, beide Digitalswitzerland-Mitglieder, als neue Partner hinzugekommen.

Die Grundidee von Venture Kick sei es, «Wissenschaftler zu Unternehmern zu machen»: Sie «aus ihren Labors kicken, damit sie ihre Patente und Prototypen kommerzialisieren können».