Die venezolanische Regierung lässt die spanische Version vom TV-Sender CNN vom Netz nehmen. Auslöser der Sanktion war ein Bericht des Senders über den Verkauf von Pässen in den Nahen Osten. Die Regierung Venezuelas wird darin beschuldigt, Pässe an mutmassliche Terroristen zu vergeben.
CNN stellte «Unregelmässigkeiten» bei der Vergabe von Pässen und Visas in den Nahen Osten fest. Ein entsprechender Bericht beschuldigte Tareek El Aissami, Vizepräsident Venezuelas, 173 venezolanische Pässe und Identitätskarten an Personen aus dem Nahen Osten ausgestellt zu haben. Darunter sollen sich auch Individuen befinden, die der terroristischen Gruppe Hezbollah nahestehen.
Die Regierung um Präsident Nicolas Maduro bezeichnete die CNN-Berichte daraufhin als «Gefährdung von Frieden und der demokratischen Stabilität». Aussenministerin Delcy Rodriguez legte nach und sprach sogar von einer «absolute Lüge».
Am Mittwoch forderte die Regierung Kabelanbieter dazu auf, den Sender CNN en Español als «präventive Massnahme» vom Netz zu nehmen. Seither ist die spanische Version des Senders nicht mehr empfangbar. Die Regierung machte keine Angaben dazu, ob und wann CNN en Español wieder aufgeschaltet werden soll.
Die Massnahme folgt nur zwei Tage, nachdem US-Behörden Tareek El Aissami als «internationalen Drogenhändler» bezeichnet und schwere Sanktionen gegen den Vizepräsidenten verhängt haben.
CNN spricht deshalb von Zensur und plädiert auf die Pressefreiheit in Venezuela. Zudem wird die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht, dass CNN en Español über Youtube weiterhin empfangen werden kann.