Nach einer umstrittenen Aktion der Behörden gegen den oppositionellen Fernsehsender «Globonews» hat es in Venezuela Massenproteste sowie einen Anschlag gegeben. Laut Medienberichten warfen Unbekannte am Samstagmorgen in Caracas eine Granate auf das Gebäude der nationalen Telekommunikationsbehörde. Beim Anschlag habe es aber nur Sachschaden gegeben. Beamte dieser Behörde hatten am Freitag Antennen und Geräte des TV-Senders «Globonews» beschlagnahmt. Tausende Menschen waren darauf hin auf die Strassen gegangen, um gegen die Aktion zu protestieren. Es handle sich um einen neuen Schlag der linksnationalistischen Regierung gegen die Medienfreiheit, klagten die Kundgebungsteilnehmer.
«Unser Sender soll zum Schweigen gebracht werden», sagte «Globonews»-Präsident Alberto Ravell. Mit der Aktion wolle Präsident Hugo Chávez auch andere oppositionelle Medien einschüchtern. Telekommunikationsminister Jesse Chacon entgegnete, die Aktion der Behörden habe nichts mit Politik oder mit dem Programminhalt von «Globonews» zu tun. Der Privatsender habe vielmehr unerlaubte Sendefrequenzen benutzt.
Sonntag
05.10.2003