Badminton ist ein schweisstreibender und «zeiteffizienter» Sport. In nur wenigen Disziplinen lassen sich innert kurzer Zeit mehr Kalorien verbrennen.
Deshalb erfreut sich diese Form der Leibesertüchtigung auch unter Journalistinnen und Journalisten grosser Beliebtheit. Und in der Medienhochburg Zürich gibt es vor allem eine Anlaufstelle für das kultivierte Training über Mittag oder nach Feierabend: Die Yonex-Halle an der Geroldstrasse im Kreis 5.
Doch damit könnte es schon bald vorbei sein. Weil die Stadt Zürich eine Velobrücke so plant (so flach wie möglich), dass deren Überquerung kräfteschonend möglich ist, wird die Badmintonhalle wohl bald dem Erdboden gleichgemacht.
Dies aber versetzt nun eine prominente Sportlerin in Aufruhr: Belinda Bencic. Die 28-jährige Ostschweizer Tennisspielerin, die unlängst in Wimbledon für Furore gesorgt und als zweite Schweizerin nach Martina Hingis den Halbfinal erreicht hat, empfindet die städtische Vorgehensweise als «Blödsinn». Bencic schaltet sich auch deshalb in die Diskussion ein, weil sie mit Yonex eine langjährige Partnerschaft verbindet.
Sukkurs erhält die Sportlerin von bürgerlichen Politikerinnen und Politikern im Parlament. Stefan Urech (SVP) und Deborah Wettstein (FDP) wollen per Postulat erwirken, dass der Stadtrat eine andere Bauform prüft. Davon will Stadträtin Simone Brander (SP) zwar nichts wissen, doch aufgrund des öffentlichen Interesses (die Halle wird von 20’000 Personen genutzt) scheint klar: Der letzte Ball ist in diesem Politmatch noch nicht gespielt. Und gut möglich, dass der politische Volley von Belinda Bencic zum Gamewinner wird.